Eltern und Kind

Wenn du selber auch hochsensibel bist, siehst du in deinem Kind etwas Seelenverwandtes, du erkennst wahrscheinlich, wie ähnlich ihr beide empfindet. Die Geborgenheit und Nähe, die du dem Kind gibst, geben ihm Rückhalt und stärken es. Du spürst die Bedürfnisse deines Kindes sehr gut und gehst ganz in deiner Elternrolle auf. Es entsteht ein enges Band zwischen euch und ihr könnt euch einfühlen in den Anderen. Das ist sehr schön, aber birgt die Gefahr, dass du deine eigenen Bedürfnisse vernachlässigst und deine eigenen Wünsche vergisst. Manchen hochsensiblen Eltern fällt es schwer, dieses Band mit der Zeit lockerzulassen. Das Kind braucht angemessene Freiheiten, so kann es mit Freude die Welt entdecken, sich sein Terrain erobern und eigene Freunde und Beziehungen aufbauen.

Möchtest du deinem Kind Enttäuschungen und schwierige Situationen ersparen?

Du möchtest das beste für dein Kind und würdest ihm vielleicht gerne seine Sorgen oder seine Arbeit abnehmen, weil du als hochsensible Mutter/Vater mitleidest. Doch das Kind lernt nur durch sein eigenes Tun und kann sich auf diese Weise weiterentwickeln. Eltern, die ihren Kindern vieles erlauben und durchgehen lassen, geben ihnen keine klare Orientierung, sie überfordern sie. Auch ein Erziehungsstil, der zwischen grosser Toleranz und überzogener erzieherischer Konsequenz hin- und herschwankt, bietet dem Kind keinen Halt.

Meiner Meinung nach, sollten Eltern ihre Elternrolle einnehmen und zu ihrer Position stehen. Du kannst deinem Kind Rückhalt, Schutz und Orientierung geben, wenn du von ihm, dem Alter angepasstes selbstverantwortliches Handeln verlangst. Besonders auf hochsensible Kinder wirkt sich ein klarer und zugleich liebevoller Erziehungsstil stärkend und beruhigend aus. Die Entlastung kommt dem Kind zugute.

Gibst du deinem Kind eine Liebe die einengt, erwartet und bindet? Oder eine Liebe die stark macht und frei?